Ich schreibe ein Buch. Das ist, wenn man mich schon länger kennt, nichts Neues. Ich schreibe seit Jahren an diesem Buch. Nicht kontinuierlich, eher etappenweise. Jahrelang hatte ich es sogar ganz zur Seite gelegt, glaubte nicht daran, dass es je fertig werden würde. Manchmal träumte ich davon, wie es sich wohl anfühlen würde, das letzte Wort zu schreiben und dann sagen zu können: “Ich bin fertig!”.
Natürlich, das will ich gar nicht verschweigen, träumte ich noch weiter. Nein, das ist jetzt gelogen. Ich träume noch immer weiter. Man schreibt ja nicht ein Buch, damit es anschließend in der Schublade versauert. Man möchte, dass es ein richtiges Buch wird, dass man die Leser begeistert und Erfolg damit hat. Dann kommt diese Stimme der Vernunft aus dem Off und labert etwas davon herum, dass ja nur ein Bruchteil aller Autoren (oder solche, die es gerne wären) für ihr Buch einen Verlag finden. Ja ja…. langweiliges Gesülze.
Denn…. (Trommelwirbel)
Nein, ich habe noch keinen Verlag gefunden, ehe ich überhaupt fertig bin. Da muss ich euch (und mich) jetzt enttäuschen.
Aber ich habe etwas anderes gefunden. Nämlich einen Autor, der bereits zwei Bücher veröffentlicht hat. Er sitzt mir gerade gegenüber und schreibt seinerseits an seinem dritten Buch. Für das er bereits einen Vertrag hat. Wohlgemerkt nicht bei einem Druckkostenvorschussverlag (für alle, die sich bisher noch nie damit beschäftigt haben: Ja, das gibt es), auch ist es kein selbst publiziertes Buch. Nein, es wird von einem richtigen Verlag herausgegeben und er erhält Tantiemen (ich finde, das ist ein tolles Wort… klingt schon so schön). Na gut, es ist nicht Bertelsmann, Random House oder eine sonstige Verlagsgröße. Es ist ein ganz kleiner Verlag und die Tantiemen kann man allenfalls als nettes Taschengeld bezeichnen. Aber immerhin! Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn und bin sowieso schon lange der Meinung, dass er einen unvergleichlichen Schreibstil hat. Wer sich jetzt fragt, von wem ich eigentlich spreche, soll sich bitte hier die Bücher von Jona Mondlicht ansehen.
Um aber auf das zurückzukommen, was ich eigentlich sagen wollte:
Ich weiß, dass es nicht unmöglich ist, einen Verlag zu finden. Ich denke, wenn man ein gutes Manuskript abliefert, das gerade den Nerv der Zeit trifft, hat man Chancen vor allem bei den kleineren Verlagen. Ich weiß auch, dass ich keine künftige Literaturnobelpreisträgerin bin, aber ich weiß gleichfalls, dass ich ein gewisses Talent habe, meine Leser in den Bann zu ziehen. Durch meine Mitarbeit bei den Schattenzeilen habe ich gelernt, was gut und was schlecht ist. Deshalb fiebere ich diesem letzten Wort entgegen. In letzter Zeit arbeite ich wieder vermehrt an meinem Buch und es nähert sich seinem Ende. Anschließend werde ich es dem gestrengen Lektorat meines Partners und Dom übergeben und am Ende wird eine Geschichte herauskommen, mit der ich zufrieden bin. Deshalb träume ich weiter und werde sehen, was sich ergibt.
Und sollte das hier nun irgendein Verlagsmitarbeiter, Lektor oder Literaturagent lesen: Kontakt