Eine Nacht im Winter während der Winterolympiade. Daniel und Devana treffen sich kurz vor einem Spiel der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft im Chat. Und irgendwie kommt es dann zu einer Wette über das Spielergebnis. Der Wetteinsatz: Der Verlierer muss eine Geschichte schreiben, in der fünf vom Gewinner vorgegebene Wörter enthalten sein müssen. Devana hat verloren. Und das ist nun das Ergebnis dieser Wette.
Die fünf Wörter: Gerte, Wette, Sklavin, gehorchen, Motel
Die Scheibenwischer waren außer dem Motorengeräusch nun seit langer Zeit das einzige hörbare Geräusch. Schon lange fuhren sie schweigend die Autobahn entlang. Die Musik hatten sie nicht angestellt. Er wollte anscheinend nicht mit ihr sprechen und ihr erst recht nicht verraten, wohin der Weg sie führen sollte. Also hatte auch sie aufgehört zu versuchen, es aus ihm herauszubekommen.
Sie beobachtete den Scheibenwischer, der heute allerhand zu tun hatte, da es in Strömen regnete, und hing ihren Gedanken nach. Das mulmige Gefühl in ihrer Magengegend wurde immer stärker. War sie sich wirklich ganz im Klaren gewesen, worauf sie sich da eingelassen hatte? Wohl nicht ganz, aber hin und wieder ließ sie sich auf solche Spielchen ein, scheute das Risiko nicht. Erst kurze Zeit waren sie zusammen gewesen. Und bei einer ganz normalen Unterhaltung war es dann zu dieser Wette gekommen.
Sie hatte nicht gewusst, wer er war, was er war. Und sie hatte nicht gewusst, wer sie war. Aber er hatte es gesehen. Und sie wollte es nicht wahrhaben. Niemals, so hatte sie gesagt, könne sie mit Hilfe von Schmerzen ihren Höhepunkt erlangen. “Oh doch, meine Liebe!” war seine Antwort gewesen. Später wusste sie gar nicht mehr, wie sie überhaupt auf dieses Thema gekommen waren, über das sie noch nie zuvor gesprochen hatten. Aber er hatte das Gespräch wohl langsam in diese Richtung getrieben.
Was sie dann erlebte, war der reine Wahnsinn. Er brachte eine Saite in ihr zum schwingen, von der sie selbst zuvor noch gar nicht wusste, das sie überhaupt existierte. Durch die Fesselung nahm er ihr die Notwendigkeit, selbst zu handeln. So konnte sie sich ganz auf ihn und sich selbst konzentrieren. Und geschickt brachte er sie mit seinen Händen in Stimmung. Erst zärtlich, dann zunehmend immer fordernder. Schon bald wand sie sich unter seinen Berührungen.
© Devana Remold